Warum Golf so attraktiv ist, können Außenstehende nur schwer verstehen und auch wir Golfer hadern öfter mit unserem Sport, als es uns lieb ist. Doch warum ist das so?
Golf gibt uns die Möglichkeit uns zu bewegen und das in der freien Natur. Wir werden körperlich gefordert, wir werden mental gefordert und auch unsere soziale Kompetenz mit anderen wird gelegentlich herausgefordert. Dieser Sport gibt uns mannigfaltige Abwechslung. Auf diese drei grundsätzlichen Dinge können wir uns verlassen.
Wir finden Ermutigung in unserem Spiel, wenn denn alles klappt. Wir genießen gemeinsam einzigartige Erlebnisse mit anderen und unsere Persönlichkeit wird bis an ihre Grenzen herausgefordert, wenn wir wieder einmal an unsere spielerische Leistungsfähigkeit gelangen. Wir kennen die Schwierigkeit dieses Spiels und trotzdem stellen wir uns unserer eigenen Unfähigkeit jeden Tag aufs Neue. Besser vorbereitet, trainiert, Bücher gelesen, die YT Universität aufgesucht und manches Mal den heiligen Gral gefunden, wenn neue Schläger in unserem Golfbag fieberhaft auf ihren ersten Einsatz warten.
Wir entwickeln Qualitäten im Spiel, die uns in unserem Leben gelegentlich fehlen und doch stecken sie in uns. Angst, ohne die es aber keinen Mut gibt. Hartnäckigkeit, um aufzustehen, wenn wir spielerisch am Boden liegen. Ehrlichkeit, wenn wir wissen, der andere im Matchplay ist besser als wir. Kreativität, in einer schlechten Lage, den Ball zurück auf das Fairway zu befördern und die Fähigkeit zu wissen, auch wenn es heute miserabel lief, dass es immer wieder ein Morgen gibt, mit Möglichkeiten, die bis dato unentdeckt blieben.
Die Essenz des Spiels schmiedet uns als Spieler, bis zum Ende unserer Tage als Golfer.
Obwohl wir alle diese Punkte wissen und glauben diese Punkte verinnerlicht zu haben, gibt es eine Phase, die der Golftrainer Oliver Heuler „die Golferhölle“ nennt. Dieser Hölle kann man nur schwer entkommen und mentales Training ist ein wichtiger Meilenstein, wenn Sie das Fegefeuer der innerlichen Unzufriedenheit verlassen wollen.
Nicht alle Golfspieler können freizügig das Spiel genießen und verlassen stattdessen oft verärgert den Platz. Wütend über sich selbst, manchmal über die Mitspieler, doch meistens zerknirscht über die eigene Unzulänglichkeit, einen kleinen weißen Ball adäquat über die Wiese zu schlagen. Es gibt Golfspieler, die sind so verzweifelt über sich und ihrem Tun, dass sie dieses Spiel sogar ganz aufgeben.
Was fehlt?
Die Fähigkeit zu erkennen, dass ihre Erwartungen größer sind, als ihre spielerische Leistungsfähigkeit. Das Akzeptieren von Rückschlägen und die Analyse der eigenen Fehlerkompetenz. Ihr Ego über das Spiel stellen.
Der erste Schritt, als Freizeit oder Wochenendspieler einen Weg aus der Golferhölle heraus zu finden, beginnt mit der Antwort auf die Frage:
Warum bin ich heute hier auf dem Golfplatz und möchte meine Freizeit mit den Menschen in meinem Flight verbringen?
Diese Frage stelle ich in der Regel allen Golfern, mit denen ich zusammen arbeite und die wenigsten schaffen es, diese in einem oder mehreren Sätzen sinngebend niederzuschreiben.
Sich die Klarheit zu verschaffen, warum ich golfe und warum ich bereit bin, jeden Tag aufs neue das Wagnis einzugehen, herauszufinden, dass es mir hier und da an der einen oder anderen Fertigkeit mangelt und mir nicht ermöglicht, in vollster Zufriedenheit (die wenigsten sind es) vom letzten Loch aus zum Clubhaus zu gehen?
Kann ich als Spieler diese Frage vollumfänglich beantworten, selten schaffen die meisten eine halbe DIN A4 Seite und werfen nur einzelne Wörter als Gedankenrauschen in die Runde, ist meine mentale Grundeinstellung für die anstehende Golfrunde, deutlich gefestigter, als plan- und gedankenlos über das Fairway zu streifen. Das gilt für das Spiel, das gilt für das Training und es gilt für mich als Spieler selbst.
Wenn ich mein Ziel nicht kenne, weiß ich auch nicht, welchen Weg ich nehmen soll?
Probieren Sie es einmal selber und testen Sie die eigene Grundeinstellung mit einer vollständigen Niederschrift, warum Sie dort auf dem Fairway sind.
Martin Schütt
Martin Schütt spielt selbst Golf. Die Freude am Spiel hat ihn unter anderem zu der Profession getrieben, als Sportmentalcoach im Bereich Golfsport tätig zu werden. Das ist nun sein zweites Buch und nimmt gerade die Golfeinsteiger und Anfänger an die Hand, um erfolgreich den Weg in den Golfsport zu weisen.
Der kleine Golfmentalcoach
Ein Weg, um zu werden im Golfsport, was Sie sein wollen.
Gutes Golf ist das Ergebnis von selbstverantwortlichem und effizienten Training, technisch wie mental. Mentales Training kann ihr Golfspiel entscheidend verbessern und Sie zu dem niedrigen Handicap führen, von dem Sie schon lange träumen. Möchten Sie wissen, was Sie tun müssen, um besseres Golf zu spielen? Wenn Sie bereit sind für eine Veränderung Ihrer golferischen Perspektive, dann haben Sie jetzt das richtige Buch in den Händen. Das Schlimmste was passieren kann, wenn Sie es lesen, ist, dass Sie etwas grundsätzlich Neues lernen können. Aber seien Sie gewarnt, nur lesen wird nicht reichen: