Jeder Golfer kennt ihn – den Zweifel und wenn dieser sich manifestiert, hat er sich meist entschlossen zu bleiben. Manchmal nur eine Runde lang, dann wieder eine ganze Saison und im schlimmsten Fall gibt es Golfer, die hängen den Sport an den Nagel, weil sie nicht aufhören können an sich zu zweifeln.
Der Profigolfer wird von den gleichen Dämonen heimgesucht, wie der Freizeit- und Wochenendgolfer, doch gibt es ein kleines Detail, was ihn von dem Spieler in der Freizeit unterscheidet. Es ist die mentale Stärke und das Bewusstsein, dass, wenn ein Schlag schiefgeht oder auch mehrere hintereinander, mit den Unwägbarkeiten bzw. Zweifel, aktiv gearbeitet wird.
Hierzu ein kleines Beispiel: Als Bernhard Langer unter den „Yips“ litt, hat er nicht aufgehört zu spielen, sondern zum einen etwas gesucht, wie er diese minimieren kann und diese Unwägbarkeit in seinem Spiel integriert. Dass ihn das nicht gestört und auch nicht gefallen hat, dürfte jedem, der Golf spielt, klar sein, doch statt aufzuhören oder sein Unglück zu verfluchen, hat er mit den „Yips“ gearbeitet. Sein Mindsetting in diesem Fall lautete: „Deal with it“ in Deutsch übersetzt würde es soviel heißen, wie „komm damit klar“.
Geschieht also auf der Runde mehrmals ein Unglück und es zeigt sich ein Muster, dass die eigentliche Spielkompetenz heute nicht erreicht werden kann, wäre die erste mentale Maßnahme:
- Anpassungsfähigkeit
Statt es verkrampft abstellen zu wollen oder zu schimpfen und sich aufzugeben, ist sich klarzumachen, dass eine Bewegung vorliegt, die von Ihrem üblichen Spiel abweicht. Nehmen Sie diesen Fehler zunächst auf und integrieren Sie diesen ihn Ihr Spiel.
Die zweite mentale Maßnahme wäre die: - Akzeptanz des Unausweichlichen.
Die Unsicherheit im Spiel spürt jeder Profi, wie auch jeder Amateur, jedoch unter einem anderen Verstehen im Spiel. Ein Profi kann akzeptieren, dass es zu Fehlern in seinem Spiel kommen muss und er nicht bis zu 4 Tage seine volle Spielkompetenz in einem Turnier auf diesen Top Niveau halten kann. Ja nicht einmal eine ganze Runde ist das der Fall. Es heißt ja nicht umsonst von den Tourprofis, dass bis auf 10 gute Schläge in der Runde, der Rest brauchbare Fehlschüsse sind.
Ihnen als Freizeitgolfer kann es Ihnen da schwerlich anders gehen, da Ihr Training weniger zeitintensiv und komplex ist, wie das der Profis. Daher bringen Sie das Verständnis mit, dass es zu Fehlern im Spiel kommen muss, das sagt ja auch die Zahl Ihres Handicap. Es ist die Zahl der Fehlschüsse, die Sie sich aktuell erlauben können. Mehr Training und mehr Spielpraxis verändern diese Zahl in der Regel nach unten. Nur der unflexible Golfer hängt an dem Gefühl der Unfehlbarkeit fest.
Die dritte mentale Eigenschaft wäre dann zuletzt: - Die Routine
Die Routine Ihres Spiels ist das beste Mittel, um in einer festgelegten Abfolge der persönlichen Vorbereitung, die größten Abwehrkräfte gegen plötzlich auftretende Golfinfektionen zu entwickeln. Eine Routine bedeutet Vertrauen in eine sich stetig wiederholende Tätigkeit, die Sie in der Vergangenheit immer erfolgreich zum Ziel geführt hat.
Wie beim Autofahren, deren Routine Sie Tag für Tag sicher (meistens) an das Ziel bringt. Sie steigen ja nicht jeden Tag mit den Gedanken in das Auto ein, dass Sie einen Unfall bauen werden. Erst die Abweichung von dieser routinierten Verhaltensweise des Autofahrens (oder von einem Anderen) verwickelt Sie ja in einen Unfall. Routine verschafft Vertrauen in eine Tätigkeit und das daraus resultierende Selbstvertrauen.
Darum, bleiben Sie in Ihrer Routine, starten Sie neu, weichen Sie nicht davon ab (zumindest nicht in der laufenden Runde) und kümmern Sie sich erst später in der Analysephase darum, was schiefgelaufen ist.
Das süße Gift des Zweifels liegt darin begründet, dass Sie Ihrer Routine nicht vertrauen und etwas anderes versuchen, mitten in einem Schlag/Spiel/Turnier und hier lauert das Verderben. Passen Sie sich den Umständen an, akzeptieren Sie es und dann kehren Sie zu sich selbst zurück.
Martin Schütt
Martin Schütt spielt selbst Golf. Die Freude am Spiel hat ihn unter anderem zu der Profession getrieben, als Sportmentalcoach im Bereich Golfsport tätig zu werden. Das ist nun sein zweites Buch und nimmt gerade die Golfeinsteiger und Anfänger an die Hand, um erfolgreich den Weg in den Golfsport zu weisen.
Der kleine Golfmentalcoach
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