[Gastartikel von Thoka Network]
Die Golf-Revolution: Wie und warum die Generation Z diesen Sport liebt
Golf, ein Sport, der normalerweise mit älteren Menschen und exklusiven Country Clubs in Verbindung gebracht wird, erlebt bei der Generation Z ein echtes Comeback. Aktuelle Daten und Trends zeigen, dass junge Erwachsene, die zwischen Ende der 1990er und Anfang der 2010er Jahre geboren wurden, in noch nie dagewesener Zahl auf Golfplätze und Driving Ranges strömen. Dieses neue Interesse verändert die Kultur, die Zugänglichkeit und die Zukunftsperspektiven des Sports. Allein im Jahr 2023 haben in den USA 3,4 Millionen Menschen zum ersten Mal Golf gespielt, wobei die höchste Beteiligung bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 34 Jahren zu verzeichnen war, was auf eine deutliche Verschiebung der demografischen Landschaft des Sports hindeutet.
Die wachsende Beliebtheit von Golf bei der Generation Z
Die Statistiken zeigen deutlich, dass Golf für die jüngeren Generationen immer attraktiver wird. Laut der National Golf Foundation (NGF) ist die Reichweite des Golfsports seit 2016 um 30 Prozent gestiegen, wobei die Generation Z eine wichtige Rolle bei diesem Wachstum spielt. Besonders bemerkenswert ist dieser Anstieg bei jungen Frauen: 37 % der Golferinnen und Golfer unter 18 Jahren sind mittlerweile weiblich, was das traditionell männliche Image des Sports in Frage stellt.
Dieser Trend scheint sich nicht abzuschwächen. In einer von Lightspeed Commerce Inc. durchgeführten Umfrage unter mehr als 700 US-amerikanischen und kanadischen Golfern fanden Forscher heraus, dass die Generation Z mit anderen Motiven und Erwartungen an den Golfsport herangeht als frühere Generationen. Die Daten deuten darauf hin, dass die Begeisterung der Generation Z für den Golfsport mehr als nur ein vorübergehender Trend ist – sie signalisiert einen grundlegenden Wandel in der Wahrnehmung und Ausübung des Sports.
Auch die digitale Präsenz hat wesentlich zur Beliebtheit des Golfsports bei jungen Spielern beigetragen. Golferinnen und Golfer der Generation Z bilden lebendige Online-Communities auf Social-Media-Plattformen, tauschen Erfahrungen aus und pflegen Freundschaften in virtuellen Räumen. Diese Online-Interaktionen ergänzen und bereichern ihre physischen Golferfahrungen und schaffen ein stärker vernetztes und zugänglicheres Ökosystem für Neueinsteiger in den Sport.
Der „Netflix-Effekt“ und der Einfluss der Medien
So wie die Netflix-Serie „Drive to Survive“ das Interesse an der Formel 1 wiederbelebt hat, ziehen Golf-Inhalte jüngere Zuschauer an. Die Netflix-Dokumentarserie „Full Swing“ hat besonders viele neue Fans angezogen, die den Sport noch nie gespielt oder gesehen haben. Dieser „Netflix-Effekt“ zeigt, wie fesselndes Storytelling die Wahrnehmung traditioneller Sportarten verändern und ein neues Publikum anziehen kann.
Ein Nutzer sozialer Medien kommentierte „Full Swing“ wie folgt: „Episode 3 mit dem Titel ‚Money or Legacy‘ über das LIV Golf Drama. Das ist besser als das Hausfrauen-Franchise.“7 Solche Aussagen zeigen, wie dramatische Geschichten rund um den Golfsport die Aufmerksamkeit von Bevölkerungsgruppen auf sich ziehen, die zuvor wenig Interesse an diesem Sport gezeigt haben.
Motivationen hinter der Golfbegeisterung der Generation Z
Psychische Gesundheit und Selbstfürsorge
Im Gegensatz zu früheren Generationen, die Golf vielleicht in erster Linie als Gelegenheit zum Networking oder als Wettkampfsport gesehen haben, nennen 51 Prozent der Golferinnen und Golfer der Generation Z psychische Gesundheit und Selbstfürsorge als Hauptmotiv für ihr Hobby. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für mentales Wohlbefinden zunimmt, bietet Golf eine einzigartige Kombination aus Outdoor-Aktivitäten, Achtsamkeit und sanfter Bewegung, die gesundheitsbewusste junge Erwachsene anspricht.
„Golf entwickelt sich zu mehr als nur einem Sport – es wird zu einem Ort der Selbstfürsorge, der Gemeinschaft und der Verbindung für die jüngere Generation“, sagt JD Saint-Martin, Präsident von Lightspeed. Dies ist eine klare Abkehr von der traditionellen Auffassung von Golf als reiner Wettkampf- oder Gesellschaftssport.
Interessanterweise bevorzugen 29 % der Golfer der Generation Z, allein zu spielen, was darauf hindeutet, dass viele junge Spieler die meditativen und nachdenklichen Aspekte des Spiels schätzen. Diese einsame Herangehensweise an den Golfsport passt zu einem breiteren Trend in dieser Generation, die Wert auf persönliches Wohlbefinden und Achtsamkeitspraktiken legt.
Die Anziehungskraft der „Old Money“-Ästhetik
Ein wichtiger Grund für das Interesse der Generation Z am Golfsport ist die Anziehungskraft der sogenannten „Old Money“-Ästhetik. Dieser Stil, der mit ererbtem Reichtum und traditionellen Freizeitaktivitäten der Oberschicht in Verbindung gebracht wird, wird bei jungen Erwachsenen, die einen bestimmten Lebensstil nachahmen wollen, immer beliebter.
Wie Business Insider berichtet, „verkörpert die mit Polohemden und Tennisröcken verbundene Ästhetik für viele den Wunsch nach Unabhängigkeit und sozialem Aufstieg“. Golf mit seinen Country Clubs und dem gepflegten Dresscode passt perfekt zu diesem erstrebenswerten Image. Der Sport signalisiert, was in einem Artikel als „mühelose, vererbbare Form des Reichtums“ beschrieben wird, was ihn für statusbewusste junge Erwachsene attraktiv macht.
Ein Beitrag in den sozialen Medien bringt es auf den Punkt: „Da sie sich nach dem Lebensstil und Status sehnen, der mit dem alten Geld verbunden ist, bringt sie das Hinzufügen von Golf zu ihren Interessen diesem Ziel einen Schritt näher“. Diese kulturelle Positionierung hat dazu beigetragen, Golf von einem veralteten Zeitvertreib zu einer trendigen Aktivität für die imagebewussten Mitglieder der Generation Z zu machen.
Wie die Generation Z die Golfkultur verändert
Als Digital Natives nutzen Golfer der Generation Z Technologie, um ihr Golferlebnis auf ganz neue Weise zu verbessern. Von Apps zur Schwunganalyse bis hin zu virtuellen Golfsimulatoren nutzen junge Spieler modernste Technologien, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und eine tiefere Verbindung zum Spiel aufzubauen.
Diese technologiebasierten Tools bieten sofortiges Feedback, Datenanalysen und immersive Erlebnisse, die früheren Generationen von Golfern nicht zur Verfügung standen. Viele Golfplätze und -anlagen passen sich diesen Erwartungen an, indem sie mobile Anwendungen für die Buchung von Abschlagzeiten, interaktive Platzpläne, GPS-Systeme und sogar Virtual-Reality-Erlebnisse integrieren.
Förderung von Inklusion und Vielfalt
Die Generation Z ist entschlossen, die Barrieren zu überwinden, die Golf historisch zu einem exklusiven Sport gemacht haben. Sie setzt sich für mehr Inklusion und Vielfalt in Golfclubs, Turnieren und Organisationen ein. Ihre Bemühungen führen zu positiven Veränderungen und ermutigen Golfplätze, offener, erschwinglicher und zugänglicher für Menschen aller Hintergründe zu werden.
Die Geschichte von Eleanor Lee ist ein gutes Beispiel für diesen Wandel. Lee wuchs mit Golf auf, traute sich aber nicht, selbst zu spielen. Deshalb gründete sie in Austin „Hot Girl Golf“, einen informellen Club, in dem Frauen Selbstvertrauen in den Sport gewinnen konnten. Was als kleine Runde begann, entwickelte sich schnell zu einer Veranstaltung mit bis zu 60 Teilnehmerinnen – ein Zeichen dafür, dass es einen Bedarf an inklusiveren Golfplätzen gibt.
Mode-Revolution und Markenkooperationen
Die Generation Z schreibt die Regeln der Golfmode neu und bewegt sich weg von traditioneller Kleidung hin zu ausdrucksstärkeren Styles. Kräftige Farben, lebhafte Muster und moderne Designs sind auf den Golfplätzen immer häufiger zu sehen, da junge Spielerinnen und Spieler ihre Individualität betonen.
Dieser Modetrend wird durch Kooperationen zwischen Streetwear-Marken und traditionellen Golfunternehmen gefördert. Wie ein Nutzer in den sozialen Medien bemerkte: „Kith x TaylorMade, UNDFTD x Malbon, ich bin ein Fan von guten Golf-x-Streetwear-Kooperationen“. Diese Partnerschaften bringen Golfbekleidung hervor, die stilbewusste junge Erwachsene anspricht und gleichzeitig den Dresscode des Sports respektiert.
Die „Grandpacore“-Ästhetik – ein Stil, der klassische, zeitlose Kleidungselemente aufgreift – hat in der Golfmode eine natürliche Heimat gefunden, da die Generation Z die Mischung aus traditionellen Elementen und modernen Akzenten schätzt. Diese modische Entwicklung macht Golf für jüngere Spieler optisch attraktiver und kulturell relevanter.
Der Aufstieg von Golf-Unterhaltungsstätten
Nicht nur traditionelle Golfplätze profitieren vom neuen Interesse der Generation Z am Golfsport. Auch unterhaltungsorientierte Golfanlagen wie Topgolf und Drive Shack erfreuen sich bei jüngeren Spielern großer Beliebtheit. 68% der Golfer der Generation Z besuchen solche Anlagen regelmäßig.
Diese Anlagen bieten einen ungezwungenen, leicht zugänglichen Einstieg in den Golfsport, ohne die Hemmschwelle oder die Kosten traditioneller Golfplätze. Sie verbinden Elemente von Unterhaltung, Geselligkeit und Sport in einem Format, das erlebnisorientierte junge Erwachsene anspricht.
Für viele Mitglieder der Generation Z sind diese Freizeitanlagen der Einstieg in den Golfsport. Die entspannte Atmosphäre, die technischen Elemente und der soziale Fokus passen perfekt zu ihren Vorlieben und machen Golf zugänglicher und unterhaltsamer.
Umweltbewusstsein und nachhaltiger Golfsport
Umweltbewusstsein ist für viele Mitglieder der Generation Z ein zentraler Wert, den sie auch in den Golfsport einbringen. Junge Spieler drängen darauf, dass Golfplätze nachhaltige Praktiken einführen, von umweltfreundlichen Pflegetechniken bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
Golfplatzbetreiber, die Spieler der Generation Z anziehen möchten, setzen zunehmend auf Wassersparmaßnahmen, biologische Pflegemethoden und die Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks. Dieser Trend zur Nachhaltigkeit ist einer der wichtigsten langfristigen Einflüsse, den die Generation Z auf den Sport haben könnte.
Fazit: Die Zukunft des Golfsports liegt in den Händen der Generation Z
Die wachsende Beziehung zwischen der Generation Z und dem Golfsport ist mehr als nur eine demografische Veränderung – sie signalisiert einen grundlegenden Wandel des Sports selbst. Da die Zahl und der Einfluss der Golferinnen und Golfer der Generation Z weiter zunimmt, gestalten sie die Kultur, Technologie, Mode und Werte des Golfsports neu und passen sie ihren eigenen Prioritäten und Perspektiven an.
Während die traditionellen Aspekte des Golfsports weiterhin wichtig bleiben, entwickelt sich der Sport zu einem inklusiveren, technologisch fortschrittlicheren, umweltbewussteren und kulturell relevanteren Sport. Unterhaltungseinrichtungen schaffen neue Einstiegsmöglichkeiten für Anfänger, während soziale Medien und Streaming-Inhalte den Golfsport einem bisher unerschlossenen Publikum zugänglich machen.
Für die Golfindustrie ist es von entscheidender Bedeutung, diese Veränderungen zu verstehen und anzunehmen, um langfristig erfolgreich zu sein. Betreiber, die in der Lage sind, sich an die Präferenzen der Generation Z anzupassen, d.h. die mentales Wohlbefinden, technologische Integration, Inklusivität und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen, werden in dieser neuen Ära des Sports gut positioniert sein.
Mit zunehmender Reife und Kaufkraft der Generation Z wird ihr Einfluss auf den Golfsport weiter wachsen. Dieser Generationswechsel ist keineswegs ein Zeichen für den Niedergang des Sports, sondern könnte vielmehr die Revitalisierung bedeuten, die der Golfsport braucht, um auch im 21. Jahrhundert relevant und lebendig zu bleiben.
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Thomas Wulff
Quellen:
- https://www.businessinsider.com/gen-z-golf-tennis-boom-country-clubs-old-money-wealth-2025-4
- https://womenandgolf.com/news/opinion/how-is-gen-z-shaping-the-future-of-golf
- https://www.statista.com/statistics/227420/number-of-golfers-usa/
- https://www.lightspeedhq.com/blog/golf-industry-trends/
- https://www.insidegolf.com.au/golf_industry/golf-industry-news/generation-z-not-divoted-to-golf/
- https://www.golfbpm.com/blog/pga-and-liv-battle-for-gen-z-with-social-influencers